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Unsauberkeit

Katzen sind von Natur aus reinliche Tiere. Dennoch klagen viele Katzenhalter über plötzliche und anhaltende Unsauberkeit bei ihren Stubentigern. Häufig drückt die Katze damit aus, dass sie etwas stört.

Auch Streitereien zwischen Katzen können zu Unsauberkeit führen.
© VIER PFOTEN

Grundsätzlich sollte zunächst der Tierarzt prüfen, ob die Katze gesund ist. So können zum Beispiel Verletzungen oder Harnwegserkrankungen zu unkontrolliertem Harnabsatz führen. Häufig beginnt das Problem mit einsetzender Geschlechtsreife; junge Kater oder Katzen markieren mit Urin – ein arttypisches Verhalten, das durch frühzeitige Kastration verhindert werden kann.

Katzen reagieren auf kleinste Veränderungen

Ist das Tier organisch gesund, sind die Gründe meist im Umfeld zu suchen. Katzen sind sehr sensibel und reagieren empfindlich auf kleinste Veränderungen: Ist vielleicht ein neues Heimtier in ihr Revier eingezogen, oder gibt es einen neuen Partner, mit dem die Katze Streicheleinheiten nun teilen muss? Auch neue Möbel können das Tier irritieren. Die Katze ist verunsichert, und ihr untypisches Verhalten drückt Protest und einen Hilferuf aus.

Katzenhalter sollten ihr Tier langsam an Veränderungen heranführen. Ein neuer Partner kann sich zum Beispiel zunächst durch kurze Besuche mit der Katze bekannt machen. Keinesfalls darf er das Tier bedrängen; die Katze muss von sich aus Kontakt aufnehmen.

Katzentoilette zu klein?

Findet sich Urin oder Kot in unmittelbarer Nähe der Katzentoilette, ist meist die Toilette selbst das Problem. Möglicherweise ist sie zu klein, wird nicht oft genug gereinigt, oder die Einstreu gefällt der Katze nicht. Auch der Standort ist wichtig: Katzen brauchen ein ruhiges Plätzchen, an dem sie ungestört sind. Die Katzentoilette sollte weder zu nahe am Schlafplatz noch an der Futterstelle stehen. In einem Mehrkatzenhaushalt braucht jedes Tier seine eigene Toilette. Es gilt: Lieber eine Katzentoilette zuviel als eine zu wenig.

Niemals sollte der Katzenhalter seine Katze zur Strafe schütteln, schlagen oder mit der Nase in den Urin stupsen. Dadurch wird das Problem nur verschlimmert, denn die Katze verliert das Vertrauen zum Tierhalter.

Zum Reinigen der Flecken eignen sich Essigwasser oder spezielle Mittel gegen Urinflecken aus dem Zoofachhandel, die auch den Geruch gründlich beseitigen. Meiden Sie ammoniakhaltige Mittel, sie animieren die Katze geradezu zum Markieren durch Geruchsstoffe. Wenn Sie die Stelle mit Plastik- oder Alufolio abdecken, wird die Katze dort nicht mehr urinieren. Wenn möglich, können Sie auch genau dort die Katzentoilette aufzustellen.

Unsauberkeit

Unsauberkeit

Viele Katzen landen im Tierheim, weil sie ihre Geschäfte an Orten verrichten, die ihre Halter als äußerst ungeeignet empfinden. Oft empfinden andersherum die Katzen die ihnen angebotenen Orte als äußerst ungeeignet. Als erstes gilt es, herauszufinden, was überhaupt vorliegt: Harnmarkieren? Unsauberkeit? Wenn eine Katze an ungewöhnlichen Stellen Urin absetzt (seltener auch Kot), sollten immer zunächst
physische Ursachen abgeklärt werden:

Blasenentzündung (Cystitis) Wenn eine Katze plötzlich häufig kleine Mengen an Urin absetzt bzw. immer wieder die Katzentoilette aufsucht und scheinbar „unverrichteter Dinge“ wieder herauskommt, dabei sogar Lautäußerungen von sich gibt, und in dem Urin auch noch Spuren von Blut zu finden sind, dann sollte unverzüglich der Tierarzt aufgesucht werden. Insbesondere bei Katern (die sich meist intensiv am Penis belecken und benagen, einige beißen sich selbst blutig dabei) ist ein Harnröhrenverschluss, der durch o.g. Symptome gekennzeichnet sein kann, eine lebensbedrohliche Notfallsituation. Blasenentzündungen können durch Bakterien und/oder Harnkristalle verursacht werden, eine Urinuntersuchung gibt Aufschluss über die Ursachen und ist somit Grundlage der Therapie. Bei Harnröhrenverschluss ist die sofortige Katheterisierung des Tieres (meist unter Sedierung) und eine gründliche Spülung nötig, häufig wird ein stationärer Aufenthalt für mindestens 24 Stunden unumgänglich sein. Ist die Harnblase klein, was oft erst eine Röntgenuntersuchung zeigt, ist eine rein medikamentöse Behandlung möglich, sie besteht in der Gabe von Schmerzmitteln, krampflösenden Medikamenten und Antibiotikum. Bitte auch hierniemals Humanpräparate ohne tierärztlichen Rat einsetzen! Viele uns „harmlos“ erscheinende Medikamente, die man rezeptfrei erwerben kann, sind für Katzen hochgiftig. Mit einer Vierteltablette Paracetamol können Sie eine Katze innerhalb von drei Sunden umbringen. Bei versehentlicher Eingabe unbedingt den Tierarzt informieren. Es gibt ein Gegenmittel!

Um ein Wiederauftreten (Rezidiv) der Harnwegsinfektion zu vermeiden stehen spezielle Futtermittel zur Verfügung, auch spezielle Pasten und Pulver helfen, die Harnwege gesund zu halten. Homöopathische Mittel leisten ebenfalls sehr gute Dienste, sollten aber auch von einem erfahrenen Tierarzt oder Tierheilpraktiker ausgesucht werden, auch hier gilt: Des einen Medizin kann des anderen Gift sein. Ausreichende Wasser- bzw.- Flüssigkeitszufuhr ist unabdingbar für die dauerhaft erfolgreiche Therapie der Harnwegsinfekte. Hier ist mitunter Kreativität gefragt.

Attraktive Wasserstellen (siehe CNI) oder auch die Verabreichung oder Beimischung von Katzenmilch sind hilfreich. Aus Katzensicht optimale Toilettenbedingungen sind besonders im Mehrkatzenhaushalt immens wichtig und ersparen der Katze Leid und Schmerz und dem Tierhalter Kosten!

Alles, was zu vermehrter Wasseraufnahme führt, kann prinzipiell „Unsauberkeit“ hervorrufen:

Diabetes mellitus, Erkrankung von Harnblase, Niere  Leber, Schilddrüse, Krebserkrankungen. Wenn Katzen extrem viel trinken und entsprechend vielUrin absetzen müssen, weichen sie oft auf Plätze außerhalb der Toilette auf, weil entweder die Toilette schon benutzt ist (wir Menschen spülen ja schließlich auch nach jedem Gang) oder weil sie schlicht vom Harndrang überwältigt werden.

Schmerz: Sehr oft leiden die Katzen unter Harngries- oder Harnsteinen, die damit einhergehende Entzündung von Blase und Harnröhre ist extrem unangenehm und verursacht beim Urinieren starke Schmerzen. Die Katze verbindet die Schmerzen möglicherweise mit dem Ort, an dem sie auftraten und meidet demnach das Katzenklo. Bei schmerzhaften Zuständen beispielsweise an Wirbelsäule oder Becken wird die Katze möglicherweise den Einstieg in die Katzentoilette nicht mehr schaffen. Ein niedrigeres Katzenklo, möglichst ohne Haube und auf jeden Fall ohne Klappe, kann hier schon Abhilfe schaffen. Hormonelle Ursachen („Dauerrolligkeit“): Die liebeskranke Katze legt überall ihre unwiderstehliche Fährte in Form von Harnmarkierungen aus – undverzweifelt ob der ausbleibenden Resonanz, und vor lauter Verzweiflung. Neurologische Probleme, sowohl zentral (Gehirn) als auch peripher (Wirbelsäule, abgehende Nerven im Beckenbereich), erschweren oft die Wahrnehmung seitens der Katze, wann es „soweit ist“.

Das Auftreten von Unsauberkeit sollte auf jeden Fall Anlass zur sofortigen Abklärung sein, je länger das Problem besteht, desto schlechter die Aussichten, es zu beheben. Strafen jedweder Art sind kein guter Weg: Damit verschlimmert man das Problem und beeinträchtigt das Miteinander von Mensch und Tier nachhaltig negativ.