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Junge Wilde voller Tatendrang

Nein, dankbar für ihre Rettung sind die meisten dieser Katzenkinder, die von einer herrenlosen Mutter großgezogen, sorgfältig versteckt und dazu erzogen wurden, Menschen zu meiden, nicht.  Aber auch selten ängstlich. Sie fauchen empört, wenn ihr Retter sie streicheln will, zappeln um ihr Leben, wenn sie Medizin nehmen müssen, strampeln im Transportkorb und lassen Hände und Brust ihre schlagkräftigen jungen Krallen und die enorm spitzen Zähne fühlen. Es braucht viel Geduld, bis so ein junges Wildes sich zunächst schicksalsergeben, dann gnädig, schließlich selig den Nacken kraulen lässt. Aber jede Mühe lohnt. Denn, das hat Katzen-Papst Paul Leyhausen schon vor 50 Jahren erforscht: Katzenkinder lassen sich nicht alles von der Mutter vorschreiben. Solange ihre Mutter in greifbarer Nähe ist, fliehen sie auf ihren Ruf hin vor dem Menschen. Doch kaum ist die Mutter weg, gesellt sich zu erlerntem Verhalten die kindliche Neugier, das Ausprobieren neuer Wege und das Austesten der Umwelt auf „Lebenshilfe” dazu. Darunter fällt auch der Mensch, der sie zu sich genommen hat. Ihr Widerstand gegen seine Fürsorge wird schwächer, und sie wären keine schlauen Katzen, wenn sie nicht bald bemerkten, dass man sich von Zweibeinern rund um die Uhr verwöhnen lassen kann.

Junge Wilde voller Tatendrang